Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt.

LINK zum Video: https://youtu.be/K6gj5R9YgZA 

Immer wieder trifft man auf Gruppen oder einzelne Personen, die von sich behaupten, in der Wahrheit zu sein. Damit möchten sie suggerieren, nur sie würden die Bibel richtig verstehen und schauen deshalb auf andere herab. Eine Gruppe dieser „Wahrheitsvertreter“ tritt hier besonders in Erscheinung: Jehovas Zeugen. Ich gehörte fast mein ganzes Leben zu dieser Gruppe in der Überzeugung – „in der Wahrheit“ zu sein. Dieser Begriff ist ein geflügeltes Wort unter Zeugen Jehovas.  

Die Fragen: „Wann oder wie hast du die Wahrheit kennengelernt - oder - wie lange bist du schon in der Wahrheit?“ werden immer wieder gestellt. Doch im Laufe der Zeit gelangte ich zu der Überzeugung, dass es nicht darauf ankommt, Gottes Wort zu 100% zu verstehen. Wichtig ist es meiner Überzeugung nach, den Kern der Botschaft zu erfassen und die Lehren Jesu im Herzen zu fühlen. Das Leben und die Lehren Jesu waren geprägt von seiner Liebe zu seinem Vater und zu den Menschen. Diese Liebe ist für mich der Kern der biblischen Lehre.

Fast die gesamte Zeit meiner Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas war ich davon überzeugt dass auch der „treue und verständige Sklave“ diese Lehre vertritt. Und ich weiß, dass die meisten Zeugen Jehovas davon überzeugt sind, dass dies auch so ist.

Doch wer sich die Mühe macht, die Stellung Jesu in der Lehre der Zeugen Jehovas zu betrachten wird unweigerlich erkennen, dass ihr Bild von Jesus Christus und seine Wichtigkeit im Leben eines Zeugen nicht dem entspricht was Jesus uns lehrte.

Auch wenn Jehovas Zeugen an dieser Stelle diese Behauptung in Frage stellen, so bleibt es eine Tatsache dass ihre angebliche „Freundschaft mit Gott Jehova“ eine wichtigere Rolle zu spielen hat.

Zeugen Jehovas glauben zwar auch an das Opfer Jesu, aber dessen Nutzen kommt für sie erst zum Tragen, wenn sie ihre „Freundschaft zu Jehova“ durch Werke im Zusammenhang mit Jehovas Organisation beweisen. 

Ihre Liebe und Treue zur Organisation hat mindestens gleichrangig zu sein mit der Liebe und Treue zu Jesus Christus. Hier ein Zitat, - zusammengefasst - aus dem 3. Kapitel des Buches „Bewahrt euch in Gottes Liebe“

Jehova ist der Souverän des Universums und wir dürfen seine Freunde sein. Aber Jehova sucht sich seine Freunde sorgfältig aus. Es sind Menschen, die an ihn glauben und ihn lieben wie Abraham, der bereit war, alles für Jehova zu tun, auf ihn und treu blieb. Deswegen bezeichnete Jehova ihn als seinen Freund.

Für Jehovas Freunde ist es das Wichtigste, immer loyal zu ihm zu stehen. Deshalb sind sie für ihn sehr wertvoll. Die Bibel sagt über solche Menschen: „Den Aufrichtigen gehört seine enge Freundschaft“. Sie – dürfen - ihm dienen und jederzeit zu ihm beten.

Für Jehovas Freunde ist es also das Wichtigste, immer loyal zu ihm zu stehen – sprich loyal zur Organisation Jehovas - deshalb sind sie für ihn sehr wertvoll. 

Doch was sagt die Bibel? Wann werde ich von Gott - als wertvoll angenommen?

Epheser 1:6–7 sagt, dass wir in Christus angenommen sind. Weil wir in Christus sind, gefallen wir Gott!

Durch Christus, der sein Blut vergossen hat, sind wir erlöst, und das verdanken wir allein Gottes unermesslich großer Gnade. Er hat uns mit Weisheit erfüllt und uns seinen Willen erkennen lassen, sein Plan für diese Welt. Weil wir zu Christus gehören, hat Gott uns als seine Erben eingesetzt; so entsprach es von Anfang an seinem Willen. Und was Gott einmal beschlossen hat, das führt er auch aus.

Im gesamten Vorhaben Gottes spielt die „Freundschaft zu Gott“ keine Rolle. 

Aber erst im Absatz 6 wird die wichtige Frage „Wie können wir unsere Liebe zu Jesus zeigen? gestellt: Zitat:

 „Um Jehovas Freund zu sein, müssen wir „auch“ Jesus lieben und das tun, was er gelehrt hat. Zum Beispiel seine Anweisung befolgen, die gute Botschaft zu predigen und Jünger zu machen. Darüber freut sich Jehova sehr.

https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/in-gottes-liebe-bleiben/deine-freunde-gottes-freunde/

Ein Freund Gottes muss also „auch Jesus lieben“? Diese Formulierung „auch“ stellt eine weiter Relativierung der Stellung Jesu im Glaubensbild eines Zeugen Jehovas dar.

Welche Rolle spielt Jesus Christus im Glaubensleben der Zeugen Jehovas?

Gemäß ihrer Lehre und Interpretation von Judas 1:9 und 1. Thessalonicher 4:16 ist Jesus ein Engel, zwar der ranghöchste Engel - identisch mit dem Erzengel Michael.

Besonders um ihre Ansicht bezüglich der Rolle von Jesus Christus ihrer Glaubensüberzeug biblisch anzupassen, haben Jehovas Zeugen eine eigene Übersetzung erstellt, die sogenannte "Neue-Welt-Übersetzung" in der sie spezifische Begriffe bezüglich der Person Jesu ersetzen. Zum Beispiel den Begriff Herr, griechisch "kyrios“ für Jesus Christus " durch den Namen Gottes - "Jehova".

Im Zentrum der Lehre steht bei Jehovas Zeugen der Begriff "Wahrheit" der sogar als Synonym für "Glaube" genutzt wird. Nur wer im Sinne der Organisation gläubig ist, ist "in der Wahrheit". Was aber Wahrheit ist, bestimmt dabei stets die leitende Wachturmgesellschaft. Sie gilt als einzig legitime Vertretung Gottes auf Erden.

Ich bin zwar überzeugt - auch Jehovas Zeugen wollen ihren Glauben nach der Bibel, dem Wort Gottes ausrichten und zwar mit allen Konsequenzen. Dennoch ist mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass ihnen, so wie mir die Beziehung zu Jesus - so wie es die Bibel vorgibt, abhandengekommen ist. Sie betrachten Jesus Christus durch eine spezielle geistige Brille, durch die Brille der WTG, die den Blick auf Christus in grober Weise einschränkte.

Das Bild, welches die Wachtturmorganisation durch ihre Literatur bezüglich Jesus vorgibt ist ein verzerrtes Bild. Deshalb ist ihre „Wahrheit“ nur ein schemenhaftes Bild dessen, was die Bibel wirklich lehrt. 

In einem ihrer Lehrbücher „Was lehrt die Bibel wirklich“ wird die Göttlichkeit Jesu, im Vergleich zum Vater relativiert und behauptet, Jesus Christus sei ein geschaffenes Wesen.  Er sei nur ein Engel, wenn auch ein besonderer - der Erzengel Michael.

Jehovas Zeugen glauben also an einen Engel - als ihren Erlöser. Das ist der Grund, warum Jehovas Zeugen trotz ihres aufrechten Glaubens an ihre Rettung durch Jesus - an Jesus vorbei gehen und sie keine echte Beziehung zu Christus aufbauen können.

Diesen Umstand greift der Apostel Paulus auf als er seinen jüdischen Glaubensbrüdern bescheinigte, dass sie zwar Eifer für Gott haben, doch nicht gemäß rechter Erkenntnis. Zitat aus Römer 10:

„Ich Flehe für euch - meine jüdischen Brüder - zu Gott, dass ihr gerettet werdet - denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr Eifer für Gott habt, - aber nicht mit rechter Erkenntnis – da ihr Gottes Gerechtigkeit nicht erkannt habt und nach eurer eigenen trachteten“.

Sie, die Judenchristen haben sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen? Warum kann man das sagen? Sie versuchten durch eigene Leistung Gottes Gerechtigkeit zu erlangen, und haben damit das Opfer Jesu als nicht ausreichend gesehen.

Genau das ist die Situation, in der sich Jehovas Zeugen befinden. Sie sind stolz auf ihre „genauen Erkenntnis“ und verändern sogar die Worte der Apostel, um die Wichtigkeit einer „Genauen Erkenntnis“ sprich ihrer Wahrheit zu betonen. Sie hoffen darauf, dass ihre Erkenntnis der Wahrheit sie errettet. 

Zitat aus dem Wachtturm vom w89 1. 12. S. 10-14.

Unter der Frage: „Warum benötigen wir eine – genaue Erkenntnis - wird im Abs. 7 gesagt:

„Eine genaue Erkenntnis der in der Bibel gelehrten Wahrheit ist der Schlüssel zur Rettung. 

Unter Bezugnahme auf die griechische Bedeutung der Begriffe Gnṓsis und Epígnōsis versucht man zu erklären:

„Die Aufnahme dieser Erkenntnis muss aber das Herz, dem Sitz der Beweggründe, berühren. Sie darf keine verstandesmäßige oder akademische Übung bleiben. Außerdem muss die Erkenntnis der Wahrheit, wenn man sie erlangt hat, gebraucht und ergänzt werden. Warum? Weil das Gedächtnis wie ein ungebrauchter Muskel sozusagen erschlaffen oder schwach werden kann.

Schon zu Beginn des Artikels werden Zeugen Jehovas auf Kolosser 1:9 in der NWÜ verwiesen wo ihnen gesagt wird, dass ihr geistiges Verständnis mit – „genauer“ Erkenntnis - erfüllt sein sollte“ (KOLOSSER 1:9). Die Betonung liegt hier auf „genauer“ Erkenntnis, obwohl dieser Begriff „genauer Erkenntnis“ nicht vorkommt – und das sicherlich aus gutem Grund.

Nicht die genaue Erkenntnis führt zur Rettung. Deshalb sprechen alle anderen Übersetzungen, wie zum Beispiel die Schlachter nicht von „genauer Erkenntnis“ Zitat Kolosser 1:9 - Schlachter 2000. 

„Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt, werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht. 

Mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, so sagt es Paulus. Was will er damit ausdrücken? Zur Erkenntnis seines Willens - mit Weisheit und Einsicht - gehört sich einzugestehen, das wir als Menschen seine Pläne weder vollständig erkennen noch verstehen werden. Siehe Römer 11 : 33.

Wie groß ist doch Gott! Wie unendlich sein Reichtum, seine Weisheit, wie tief seine Gedanken! Wie unbegreiflich für uns seine Entscheidungen und wie undurchdringlich seine Pläne! 

Doch Jehovas Zeugen sind überzeugt genau zu wissen, was die Bibel gemäß dem Vorhaben Gottes - wirklich lehrt, und behaupten von anderen Christen nicht in der Wahrheit zu sein. Doch das, was Jehovas Zeugen als Wahrheit lehren, ist ihre Wahrheit oder besser gesagt - die Wahrheit der leitenden Körperschaft.

Deshalb sei achtsam, besonders wenn jemand behauptet, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein.

»Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen“

Okay, ich weiß - diese Worte Jesu sind den Zeugen bekannt und sie sind überzeugt auf Jesus als den Weg und die Wahrheit zu vertrauen. Doch Jesus sagte auch: „Mein Vater, der in mir lebt, handelt durch mich“.

Doch ein Zeuge Jehovas wird dahingehend belehrt, dass Jehova Gott heute auch durch seinen Sklaven - die leitende Körperschaft handelt und seine Rettung bewirkt.

Hier einige Aussagen der leitenden Körperschaft – Wachtturm 15. Februar 2025 S 14

 Eine leitende Körperschaft aus geistgesalbten Christen trägt zur Rettung bei. Sie veröffentlicht glaubensstärkende Publikationen in vielen Sprachen — geistige Speise, die sich auf Gottes Wort stützt. Deshalb stammt das, was gelehrt wird, nicht von Menschen, sondern von Jehova. 

Oder Wachtturm 15. 1. 1968, S 47:

„Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt, zu finden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerlässlich. Wenn du sie dann gefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren…“

Lehrt das die Bibel wirklich? Lehrt sie, dass zur Bewahrung des Lebens eine sichtbare Organisation Gottes unerlässlich ist, um die Wahrheit zu erkennen? Nein, - Jesus Christus ist die Wahrheit - nur er hat das Leben und das zu verstehen und zu erkennen ist nicht schwer. Die Wahrheit hat nichts mit der Frage zu tun, welche Gruppe oder Glaubensgemeinschaft falsch liegt und welche richtig. Was zählt ist allein der Glaube an Christus.

Jehovas Zeugen werden hier mit Verweis auf Jakobus 2 Einspruch erheben. Ja, - die Bibel sagt, "Glaube ohne Werke ist tot ", das ist richtig.  Doch diese Werke des Glaubens, von denen Jakobus spricht, haben nichts mit Leistungen wie Wallfahrten, Fasten und andere asketische Übungen und Gelübden zu tun.

Jakobus 2:17-18 SCH1951

So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen

Abraham, der Urvater aller Gläubigen, folgte einfach dem Ruf, indem er im Vertrauen zu Gott seine Heimat verließ. Wer im Glauben Jesu leben möchte, ist angehalten, das zu tun, was Jesus vorlebte und von denen auch Jesu Buder Jakobus sprach - Taten der Nächstenliebe.